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Er kann Hochdeutsch – aber sonst nicht alles

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Sebastian Turner, Schöpfer des Baden-Württemberg-Slogans "Wir können alles außer Hochdeutsch", trat letzten Montag im Stuttgarter Theaterhaus als Ausnahme von der Regel auf. Der parteilose OB-Kandidat der Stuttgarter CDU spricht feinstes Hochdeutsch, kann aber sonst nicht alles.

CDU-OB-Kandidat Sebastian Turner im Gespräch mit Kontext-Journalisten. Foto: Martin StorzSebastian Turner, Schöpfer des bundesweit bekannten Baden-Württemberg-Slogans "Wir können alles außer Hochdeutsch", trat letzten Montag im Stuttgarter Theaterhaus als Ausnahme von der selbst geschaffenen Regel auf. Der parteilose Oberbürgermeisterkandidat der Stuttgarter CDU spricht feinstes Hochdeutsch, kann aber sonst nicht alles. Zum Beispiel lachen. Das verging ihm sichtlich, als er – auf Einladung des Vereins Theaterhaus Stuttgart e. V. – unter anderem kritische Fragen nach seinen wirtschaftlichen Verflechtungen beantworten sollte. Gestellt wurden sie von den Kontext-Journalisten Susanne Stiefel und Josef-Otto Freudenreich. Sein Vermögen ist Privatsache, meint Turner. Und er will erst dann sagen, was er für den Wahlkampf ausgibt, wenn etwa der Grünen-Kandidat Fritz Kuhn offenlegt, wie viel er an seine Partei spendete. Dazu hat Kuhn schon bald Gelegenheit. Er wird sich am 4. Juli im Theaterhaus den Fragen der Kontext-Autoren stellen. Am 23. Juli ist die SPD-Kandidatin Bettina Wilhelm an der Reihe (Beginn jeweils 19.00 Uhr).

Wolfgang Storz, Autor der Studie zu Bild und Wulff. Foto: Jo Röttgers

Einen Rat hätte sich Sebastian Turner noch am vergangenen Freitag bei der Stiftung Geißstraße abholen können. Im Rahmen der Reihe "Wie ticken Medien?" haben Kontext und die Stiftung den Publizisten Wolfgang Storz eingeladen, der sich gründlich mit der "Bild"-Zeitung und ihrem Chefredakteur Kai Diekmann beschäftigt hat. Selbigem werden enge Kontakte zu Turner nachsagt – mit entsprechend positiver Berichterstattung über den Stuttgarter OB-Kandidaten. Von Diekmann stammt der Satz, man fahre mit "Bild" im Aufzug nach oben und wieder nach unten. Wie das funktioniert, belegte Storz anhand seiner Studie <link file:2957 _blank download>"Bild und Wulff – Ziemlich beste Partner". Das Ende ist bekannt, das Fazit des Publizisten eindeutig: "Manipulation als Markenkern."

 

 

PS: Ende Mai haben wir über Nahrungsmittelspekulationen der Landesbank Baden-Württemberg berichtet (<link _blank internal-link>Profit macht hungrig). Jetzt, einen Monat später, reagiert die Landesbank "auf die öffentliche Diskussion" und <link http: www.lbbw.de imperia md content lbbwde presse de lbbw_presseinformation_lbbw_bietet_kuenftig_keine_investments_in_agrarrohstoffe_mehr_an.pdf _blank external-link-new-window>beendet offiziell alle sogenannten Investments in Agrarrohstoffe.

 


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1 Kommentar verfügbar

  • peterwmeisel
    am 28.06.2012
    Antworten
    Er kann nicht alles? Sebastian Turner hat aber Erfahrung mit Werbung. "Werbung hat die Aufgabe, die Markttransparenz zu erhöhen" hab ich mal gelernt.
    So könnte er der Stadt Stuttgart am Beispiel der Stiftung Frauenkirche Dresden erklären, wie sie das gekaufte Gleisgrundstück für S21 in die…
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