KONTEXT:Wochenzeitung
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Zapp bei Kontext

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Nicht dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, jetzt denken, wir seien so publicitygeil wie der einst von Ingolf Lück in der Sat-1-"Wochenshow" gespielte Ruhrpott-Rentner Herbert Görgens, der am Ende eines Beitrags immer freudig erregt ausrief: "Komm ich getz im Fernsehen?" Aber nach Dokumentarfilmer Goggo Gensch vor einem Monat bekam Kontext nun schon wieder Besuch von einem Fernsehteam: Das NDR-Medienmagazin "Zapp" will über unseren Rechtsstreit gegen Marcel Grauf, den Mitarbeiter zweier AfD-Abgeordneter im baden-württembergischen Landtag, berichten, dessen Streitwert mittlerweile im sechsstelligen Bereich liegt. Zapp-Journalistin Caroline Schmidt kam aus Hamburg angereist und mit Kameramann und Tontechniker in die Redaktion, unterhielt sich ausführlich mit Kontext-Redakteurin Anna Hunger, die den Text über den Neonazi verfasst hatte, und Kontext-Redaktionsleiterin Susanne Stiefel.

Und das Team schaute uns auch bei unserer Morgenkonferenz über die Schulter und dokumentierte beispielsweise, für welche von zwei Varianten für die nächste Karikatur zu unserer Spendenkampagne wir uns entschieden. Für die Karikatur schienen sich die Zapp-Kollegen besonders zu interessieren – vielleicht auch, weil sie mit spitzer Feder die Einschüchterungsversuche des Kölner Medienanwalts Ralf Höcker und seiner Kanzlei aufs Korn nimmt. Die vertritt nämlich nicht nur Grauf gegen Kontext, sondern ist auch sonst gerne und oft zur Stelle, wenn sich die AfD in den von ihr notorisch diffamierten "Mainstream-Medien" schlecht behandelt fühlt. Das bekam aktuell die Redaktion des ZDF-Politmagazins "Frontal 21" zu spüren, deren geplante Berichterstattung über den (da noch nicht) neuen AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla vergangene Woche abgemahnt wurde. Was gut die Bemühungen der AfD-Spitze um ein moderateres Erscheinungsbild kontrastiert, die auf ihrem Parteitag in Braunschweig offenbar kollektiv Wagenladungen von Kreide gefressen hatte. Wir sind jedenfalls gespannt auf den Zapp-Beitrag – am kommenden Mittwoch, dem 11. Dezember, wird er um 23.20 Uhr im NDR zu sehen sein.

Wenn Redaktionen aus Furcht vor juristischen Folgen einknicken, dann befeuert dies nicht nur auf unselige Weise die Interpretation der AfD und anderer Rechter, dass es sich bei vielen Medien eben um "Lügenpresse" handele. Es berührt auch die Meinungsfreiheit, die ausgerechnet von vielen dieser Rechten immer wieder gerne, in ihrem Sinne, als durch die Presse eingeschränkt gesehen wird. Meinungsfreiheit und Recht auf freie Meinungsäußerung sind auch Bestandteile – genauer: Artikel 19 – der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die vor 71 Jahren verabschiedet wurde. Die Stuttgarter "AnStifter" nehmen den Jahrestag zum Anlass, am 10. Dezember um 20 Uhr im Stuttgarter Theater am Olgaeck am Beispiel des Kontext-Rechtsstreits über Meinungsfreiheit zu reden. "AnStifter"-Initiator Peter Grohmann wird mit Kontext-Vorstand Johannes Rauschenberger auf dem Podium sitzen und debattieren, und wir würden uns sehr freuen, wenn auch von Ihnen viele dabei sind und mitdiskutieren. Wir sehen uns!

 


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