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Willkommen im Klub

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Wenn ein SWR-Direktor die "alten journalistischen Tugenden" einfordert, dann heißt es: alle Türen auf. Auch für Jan Büttner, den Verwaltungschef des Südwestrundfunks, der mit solchem Gedankengut bisher nicht aufgefallen ist. Ja, er hat es niedergeschrieben, in einem scharfen Brief an die Rundfunkräte, was den Schluss zulässt, dass ihm ernsthaft etwas fehlt. In seinem Sender. Das ist nachvollziehbar, in Kontext auch immer wieder nachlesbar, sei's in redaktionellen Texten oder in den Kommentarspalten. Insofern heißen wir Büttner willkommen im Kreise der Kritiker, und damit es niemand vergisst, veröffentlichen wir seinen Brief hier <link file:44143>in voller Länge.

Womöglich hat sich der 57-Jährige, der in frühen Jahren ein Journalist war, an seine Anfänge beim SDR erinnert, als er zur Feder griff und von seinem "Herzensanliegen" schrieb: Den Journalismus zu stärken. Vielleicht war das auch einmal sein Traumberuf, der es immer noch sein könnte, wenn man ihm die Fesseln nähme. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk allenthalben, der profitfreien Zone. Den Konjunktiv, den einschränkenden, hören wir meist aus dem Zeitungsgewerbe. Dort sind noch viel schlimmere Sparfüchse am Werk, die einem das Träumen ganz schnell austreiben, weil es sich, ihrer Meinung nach, mit den Bilanzen nicht verträgt. Viele KollegInnen haben daraus den Schluss gezogen, dass es besser ist, die Seiten zu wechseln. Ab in die PR, zur Deutschen Bahn, zu den Stadtwerken, zur FDP, zu Daimler, Porsche oder zu sonst einer GmbH & Co. KG. Für mehr Geld gibt's dort die Garderobe, an der die Restzweifel abgegeben werden können.

Damit wird es immer schwerer für Leute wie Peter Grohmann, der noch der alten politischen Tugend anhängt, die da lautet: Schafft Orte, an denen Demokratie immer wieder neu eingeübt wird, damit sie funktioniert. Schafft (mit) Medien, die sich das Einmischen trauen, am besten als vierte Gewalt, als Mithelferin, "in Freiheit frei zu sein". Das hat er von Hannah Arendt. Der unermüdliche Anstifter hat uns gefragt, ob wir mitmachen, beim Stuttgarter Demokratiekongress 2019? Zur Debatte stehen Europa, der Lernort Schule, der Raubbau an den Grundrechten, Politik in der Stadt und die Medien.

Natürlich sind wir dabei. Zusammen mit Autor Arno Luik, von dem Grohmann wissen möchte: Welche Medien braucht eine demokratische Gesellschaft? Lieber Peter, so viel können wir schon verraten: Gute.

Zum vorläufigen Programm des Demokratiekongresses und zur Anmeldung geht es <link https: www.die-anstifter.de veranstaltungen demokratiekongress-2019-republik-in-gefahr _blank external-link-new-window>hier.


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2 Kommentare verfügbar

  • Josef Tura
    am 27.03.2019
    Antworten
    Der Terminus "journalistische Tugenden" und das Kürzel "SWR" in unmittelbarem Zusammenhang - da bekommt man schon mal Schluckauf... Dieser Sender - als er noch SDR hieß ein reputierlicher Verein mit großen Namen von Bausch (der Mann war noch Journalist! Kein von der Politik auf den Sessel gehievter…
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