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Kinder aller Länder

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Die Kindertagesstätte gleich um die Ecke der Kontext-Redaktion hatte im vergangenen Schuljahr das Thema Nachhaltigkeit im Programm. Also: Soll man einen Autoführerschein machen? Oder: Was passiert mit unserem Müll? Unter dem Motto "Wir sind Gäste dieser Erde" haben die Kinder zum Jahresabschlussfest auf wiesen-grünen Kartons formuliert, was die Erde sich wohl von den Menschen wünschen würde. Seitdem hängt das kleine Wunsch-Projekt am Tor der Tagesstätte. "Den Tieren soll es gut gehen", steht da. Oder "Mehr Ruhe und Zeit für alle".

Auf einem anderen Papier steht "Dass im Meer nicht mehr so viel Müll liegengelassen wird, vor allem nicht im Wasser" oder "Keine Chemikalien in die Luft sprühen". Für beide Wünsche müsste man nicht einmal bis zum pazifischen Müllstrudel reisen, sondern könnte im Kleinen anfangen. Am Bodensee beispielsweise, wo <link https: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand klimakiller-zu-wasser-5297.html internal-link-new-window>Motorbootfahrer mit ihren spritfressenden Geschossen übers Wasser schießen, wo Segeln doch so viel schöner ist.

Eines der Kita-Kinder wünscht sich, das die Leute "weniger Bäume fällen". Eine prima Idee. Denn Bäume spenden Schatten und mehr Schatten würde Stuttgart helfen mit dem <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik die-stadt-und-die-hitze-5291.html internal-link-new-window>immer größer werdenden Hitzeproblem im Kessel fertig zu werden. Übrigens steht da am Kita-Tor auch: "Mehr Fahrradfahren und weniger Autos". Das ist ein Wunsch, der möglicherweise tatsächlich in Erfüllung gehen könnte, denn <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft dreiste-schmarotzerinnen-5292.html internal-link-new-window>ab dem 1. September dürfen nur noch Neuwagen mit geringen Kohledioxidwerten verkauft werden. 

Ein Kind wünscht sich "Frieden". Ob der junge Schreiber oder die junge Schreiberin dieser Zeilen es verstehen würde, dass sich Menschen auch deshalb in Kriegen umbringen, <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft heckler-koch-auf-ramschniveau-5303.html internal-link-new-window>weil Unternehmen wie Heckler & Koch daran so gut verdienen? 

Auch "Mehr Toleranz" und "Mehr Menschlichkeit" ist dort am Kita-Tor zu lesen. Letztere vor allem gibt es auf dem Campingplatz Cap Rotach, der seit Jahren das <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft sommerperle-5295.html internal-link-new-window>Konzept einer Gesellschaft lebt, zu der alle gehören, egal wie sie sind. 2011 ist der Text über den Inklusionsbetrieb bei Kontext erschienen, für diese Woche haben wir die Geschichte als unsere Sommer-Perle aus dem Archiv geholt.

Und dann gibt es da noch einen Wunsch, der sich an diejenigen wendet, welche die Macht haben. Ein Kind möchte, "dass die Erwachsenen an die Kinder denken". Darüber würde sich auch Hans-Ulrich Keller freuen. Über 30 Jahre lang war er Direktor des Planetariums in Stuttgart und bedauert sehr, <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne na-dann-gute-nacht-5299.html internal-link-new-window>dass vor allem in großen Städten selbst die Nacht zum Tag wird. Jüngere würden die Milchstraße nur vom Hörensagen kennen, denn zahllose Lampen stehlen den Sternen die Schau.

Auf den ersten Blick haben die Kita-Kinder da große Wünsche formuliert. Solche, die das Wirtschaftssystem verändern würden, unsere Gesellschaft, die doch vor allem von Leistung lebt. Haha, lachen da die Großkopfeten, das geht ja alles nicht so einfach! Aber wäre es nicht schön, wenn die Erwachsenen nicht immer alles so kompliziert machen würden? 


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2 Kommentare verfügbar

  • Schwa be
    am 24.08.2018
    Antworten
    Auch diese Kids wird der Neoliberalismus - spätestens in seinen Gesinnungsschmieden sprich mit Schulbeginn - in die Spur bringen (zumindest geschätzte 99 % davon).
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