In der Flut der schlimmen Nachrichten der letzten Tage ist eine fast untergangen: Wolfgang Dietrich soll neuer Präsident des VfB Stuttgart werden. Das haben die "Stuttgarter Nachrichten" gemeldet, und weil es der Exklusivautor und frühere StN-Sportchef Gunter Barner geschrieben hat, unterstellen wir der Information einen hohen Wahrheitsgehalt. Und freuen uns darüber, dass sich hier eine Anschlusskarriere auftut, die großartiger nicht sein könnte.
Wie erinnerlich, war Dietrich von 2010 bis 2015 Sprecher von Stuttgart 21. Ein "wahrer Kämpfer für das Projekt" ( Bahnchef und Golf-Freund Grube), ein "transparenter und offener" Kommunikator (Bald-nicht mehr-DB-Vorstand Kefer), ein unbeirrbarer Optimist, der immer gesagt hat, dass, welches Problem auch auftauchte, selbiges "keine Auswirkungen auf Kosten- und Zeitplan" habe. Das haben ihm zwar nicht alle geglaubt, weshalb er auch den Spitznamen "Dementrich" trug, aber er war von seiner Mission überzeugt. So sehr, dass er selbst die "Stuttgarter Zeitung" verklagt hat, die zu bezweifeln wagte, dass die bestgeplante Baustelle 2021 fertig werde. Für Dietrich war das eine Frage der Ehre, eine Attacke auf seinen "sozialen Geltungsanspruch", die es zurückzuschlagen galt.
10 Kommentare verfügbar
Reiner Hofmann
am 09.08.2016Wahrlich gute Aussichten.
Ein Dietrich, der Türen verschließt, anstatt sie zu öffnen!