Plötzlich sind alle alarmiert. Sigmar Gabriel eilt auf seiner Sommertour ins sächsische Heidenau und spricht von Pack, das sich da grölend vor der Flüchtlingsunterkunft versammelt habe. Angela Merkel betont, dass in Deutschland die Würde jedes einzelnen Menschen respektiert werde. Doch Rhetorik allein hilft nicht gegen Fremdenfeindlichkeit. Dafür braucht es eine Flüchtlingspolitik, die den Namen verdient. Und von plötzlich kann keine Rede sein. Der Hass auf alles Fremde ist nicht erst seit Heidenau zu beobachten. Getan wurde bisher wenig.
Kontext hat bereits im März diesen Jahres eine Chronik der <link http: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft hass-attacken-auf-fluechtlingsunterkuenfte-2803.html _blank external-link>fremdenfeindlichen Vorfälle in Baden-Württemberg zusammengestellt. Wir setzen dies in der heutigen Ausgabe fort mit der Auflistung der Amadeu Antonio Stiftung, die alle Attacken nüchtern und damit umso erschütternder registriert hat. Und wir schreiben die Geschichte der NPD in Meßstetten mit einem Interview mit Landrat Günther-Martin Pauli weiter: Der gibt sich betont unaufgeregt und fürchtet keine Ausschreitungen wie in Heidenau, wenn die NPD sich, wie geplant, im Waldhorn unweit der Landeserstaufnahmestelle einkaufen sollte. Pfeifen im Walde? Und unser Wetterer Peter Grohmann fordert in seiner heutigen Kolumne mehr Toleranz – und das nicht zum ersten Mal.
Das Thema Flüchtlinge ist ja nicht vom Himmel gefallen. Es beschäftigt Kontext schon seit den ersten Ausgaben. 2011 haben wir in einer Reportage über das Leben von <link http: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft geisterleben-1373.html _blank external-link>sogenannten Illegalen in Stuttgart berichtet. 2012 hat Chris Grodotzki mit seiner Multimedia-Reportage über die verzweifelten und vergessenen <link http: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand hinter-der-glaenzenden-eu-fassade-1066.html _blank external-link>Flüchtlinge in Calais einen Preis gewonnen. In einer gut <link http: www.kontextwochenzeitung.de editorial reporter-und-schleuser-2876.html _blank external-link>besuchten Veranstaltung mit dem "Zeit"-Reporter Wolfgang Bauer haben wir über die Flucht übers Meer diskutiert, die in diesem Jahr schon <link http: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand ueberm-meer-kein-paradies-2834.html _blank external-link>Tausende Flüchtlinge das Leben gekostet hat – auch wegen der gescheiterten europäischen Flüchtlingspolitik.
Damit sie nicht vergessen werden, haben wir noch weitere Kontext-Artikel herausgesucht:
10 Kommentare verfügbar
someonesdaughter
am 01.09.2015Hinter der von Ihnen verlinkten obskuren Website (trommelt MM-News eigentlich auch, so als Medium?) steckt Michael Mross:
"Von manchen Journalisten wird Mross aufgrund seiner Thesen in die Nähe von Vertretern…