KONTEXT:Wochenzeitung
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Gegen den Mainstream

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Wir wissen nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie abends vor den Nachrichten sitzen. Angst, Ohnmacht, Wut? Überall Krieg. Die Bilder verstören und erdrücken, die O-Töne vernebeln und erzürnen. Und Sigmund Gottlieb, der Scharfmacher vom Bayerischen Rundfunk, sagt dann, wir Deutsche dürften uns vor der Verantwortung nicht länger drücken. Das ist alles schwer zu ertragen. Aber was tun?

Journalisten haben den Vorteil, dagegen zu halten, andere Stimmen zu Wort kommen lassen. Kontext ist dafür eine Plattform. So haben wir die Zeitung immer verstanden, und deshalb haben wir kritische Gastautoren gebeten, zu schreiben. Jens Berger über den "Spiegel", Peter Henkel über die hausgemachten Katastrophen auf Mutter Erde.

Berger ist Redakteur bei den "Nachdenkseiten", deren Server schier zusammen gebrochen ist, als sie das unsägliche Putin-Cover des Hamburger Leitmediums kommentiert haben. Für Kontext hat er, wie er es nennt, eine "Philippika" verfasst, auch aus der Enttäuschung darüber, was aus dem "einstigen "Sturmgeschütz der Demokratie" geworden ist. 

Henkel war viele Jahre Korrespondent der "Frankfurter Rundschau", die einst eine linksliberale Stimme war. Er versucht, Antworten auf Fragen zu finden, die nicht in den Gebetsbüchern des Mainstreams stehen. Beistand von oben erwartet er, der Ungläubige, freilich nicht. Da sei niemand, meint er, da müssten wir uns schon selber helfen - aber nicht mit Waffen. Henkel ist vom Fach, als Buchautor und Kontrahent von Norbert Blüm, dem Herz-Jesu-Sozialisten (<link http: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft alles-hollywood-849.html _blank>"Alles Hollywood").

Apropos Waffen: damit hat Roman Zitzelsberger zu tun. Der neue Chef der IG Metall Baden-Württemberg hat nicht nur Heckler & Koch in seinem Bezirk, er ist für viele Rüstungsbetriebe im Land zuständig. Und damit für mindestens 20 000 Arbeitsplätze. Wie schafft er den Spagat, zwischen Waffenproduzenten und der Friedensbewegung, zu der er sich zählt? Im Kontext-Interview wartet er mit bemerkenswerten Aussagen auf, die man einem führenden IG Metall-Funktionär (und Sozialdemokraten) so gar nicht zugetraut hätte. Seine Gewerkschaft, kritisiert Zitzelsberger, habe die Konversionsdebatte "vernachlässigt".

p.s. Das Wettern der Woche entfällt in dieser Ausgabe. Peter Grohmann ist im wohlverdienten Urlaub. In diesen Zeiten nicht die schlechteste Idee. Wir wünschen gute Erholung.


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5 Kommentare verfügbar

  • CharlotteRath
    am 02.09.2014
    Antworten
    Danke -
    an die AutorInnen für die vielen politischen Beiträge, an die Redaktion für die gelungene Zusammenstellung dieser Wochenausgabe, an die KommentatorInnen für so viele lesenswerte Anmerkungen.
    DAS IST KONTEXT!
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