KONTEXT:Wochenzeitung
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Bleicher-Preis für Kontext

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Kontext freut sich über eine respektable Auszeichnung: den Willi-Bleicher-Preis 2013. Bekommen hat ihn Redaktionsmitglied Hermann G. Abmayr für den Artikel über "Emmas Enkel bei Tante Verdi", erschienen am 5. September 2012. Der Text sei eine "dichte, kenntnisreiche Analyse mit einer klaren Haltung, verbunden mit einer Zukunftsperspektive", heißt es in der Begründung der Jury. Verliehen wird der Preis von der IG Metall Baden-Württemberg, die damit eine "qualitativ hochwertige Berichterstattung" aus der Arbeitswelt würdigt.

Abmayrs Geschichte gehört zu einer vierteiligen Kontext-Serie über die Schlecker-Pleite, an der noch Susanne Stiefel, Anna Hunger, Katta Mayer und der frühere Betriebsseelsorger Paul Schobel mitgeschrieben haben. Ausgezeichnet wurden auch Christine Keck von der "Stuttgarter Zeitung" sowie die SWR-Journalisten Jürgen Rose, Claus Hanischdörfer und Heike Scherbel.

Andere Baustelle: Das Elend ist immer und überall und früher war alles besser. Vor allem in der Medienbranche. Die gedruckte Zeitung wird für tot erklärt, der Journalist zur eierlegenden Wollmilchsau und der Verleger zum Seifenfabrikanten, der seine Kundschaft mit bunten Blasen bedient. Warum nicht gleich in die Aussegnungshalle? Weil's keine Laune macht. Wer soll sich denn wehren, wenn's verschärft ans Eingemachte geht? In den nächsten Monaten, wenn die Tarifverhandlungen anstehen und die Zeitungsverleger wieder den Sparhammer schwingen? Das können nur die sein, die mit Herz und Verstand für ihren Job und ihre Leser kämpfen. Natürlich wird das schwer, aber es lohnt sich. Beim 21. Journalistentag der Gewerkschaft Verdi/dju hat Kontext-Redakteur Josef-Otto Freudenreich wohlwollende Begleitung zugesagt: "Wir kommen, wenn ihr kommt."

In diesen Zeiten ist so ein Gewerkschaftstag nicht die reine Freude. Zu viel Kleinmut. Verdi-Sekretär Gerhard Manthey wünscht sich immerhin eine "Frischzellenkur" für die Pressefreiheit und den Journalismus im Land. Das ist so löblich wie nötig, die Frage ist nur wie? Von den Betriebswirtschaftlern in den Zeitungshäusern erwartet er nichts mehr. Keinen Plan, keine Idee, nur sparen und Leute raus werfen. Es muss also einen neuen Weg geben. Für Verdi heißt er: "Wir stiften öffentliche Medien". Wir von Kontext haben's schon gemacht. Mit den Lesern, mit Herzblut und einer "gehörigen Portion Wahnsinn", wie Freudenreich den KollegInnen sagte. Der Dortmunder Zeitungsexperte Horst Röper ist danach sofort Kontext-Mitglied geworden.

Ein anderes Redaktionsmitglied war in anderer Sache unterwegs. Susanne Stiefel moderierte die Veranstaltung "Menschen im Sonderangebot", die 200 Gäste ins Stuttgarter Bürgerzentrum West gelockt hatte. Es ging um Menschenhandel und Zwangsprostitution und darum, wie man für Menschenwürde streitet. Mit dabei waren Pater Shay Cullen, der auf den Philippinen den Opfern hilft, Sabine Constabel, die im Leonhardsviertel mit Prostituierten arbeitet, die Aalener Gleichstellungsbeauftragte Ingrid Krumm und die grüne Bezirksbürgermeisterin Veronika Kienzle. Aktueller Anlass war der Gesetzentwurf zu Prostitution und Menschenhandel, den die schwarz-gelbe Koalition noch vor der Sommerpause im Bundestag verabschiedet hat.


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3 Kommentare verfügbar

  • Benno Mehring
    am 21.07.2013
    Antworten
    Herzlichen Glückwunsch! Einer der Preise, für die sich der Ausgezeichnete nicht schämen muss. Fast wie ein Preis: Die StZ hat in ihrer Freitagausgabe den "Kontext" -Aufmacher über die von den Ermittlern unter Verschluss gehaltenen Phantombilder von Heilbronn von Hermann G. Abmayr und Thomas Moser…
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